Den Schmerz von anderen zu lindern ist für mich wie meine eigenen Sorgen zu bekämpfen – das ist der Grund, warum ich mich sehr gut mit sozialer Arbeit identifizieren kann und warum ich mich so stark in Gemeinde- und Freiwilligenarbeit engagiere. Letztendlich hat mich das auch dazu motiviert, Fudeconec zu gründen. 1995 haben wir mit dieser Initiative begonnen, um den Leuten zu helfen, die in unserem Land in größter Not leben. Seitdem haben wir viel erreicht. Ich selbst bin das beste Beispiel dafür: Nachdem ich mein Jurastudium erfolgreich absolviert hatte, habe ich noch Lehramt studiert, um in der Schule arbeiten zu können. Doch das war mir noch immer nicht genug; nach dem Studium beschäftigte ich mich mit Theologie und studierte die Bibel, um die so gewonnenen Erkenntnisse mit den Menschen in meiner Nachbarschaft teilen zu können. Heute leite ich die von Fudeconec gegründete Schule Reino Unido. Außerdem arbeite ich noch immer als Jurist, um den Bedürftigen auch mit ihren rechtlichen Problemen helfen zu können. So freue ich mich, jeden Tag etwas Gutes tun zu können.
Morgens gehe ich zusammen mit meiner Familie in die Schule. Ich kümmere mich dort sowohl um den Unterricht als auch um Verwaltungsaufgaben. Meine Frau hilft mir im Sekretariat und meine Kinder sind selbst Schüler in verschiedenen Klassen. Wenn ich am Ende des Monats die Lehrer bezahle, reicht das Geld meistens nicht, um mir selbst auch noch ein Gehalt zu zahlen. Das geht nur, weil ich eben auch noch als Rechtsanwalt arbeite. Morgens bin ich in der Schule und nachmittags bin ich für meine Mandanten da.
Mein größter Traum ist es, die Schule weiter auszubauen, sodass alle Kinder aus unserem Viertel dort hingehen können. Ich wünsche mir, dass keines der Kinder auf der Straße bleiben muss und dass die Kleinen nie mehr daran zweifeln müssen, dass sie im Leben etwas erreichen können.
Ich liebe unser Land und die Menschen, die dort leben. Deswegen stehe ich Tag für Tag auf und versuche unsere Welt ein bisschen besser zu machen – so gut ich eben kann.